Freie evangelische Gemeinde (FeG)

WIR SIND FREI

Das „Frei“ in unserem Namen steht für befreit, unabhängig und freiwillig.

Jesus Christus hat uns von Schuld und Scham befreit. Diese Freiheit wollen wir entdecken und darin leben.

Wir als Freie evangelische Gemeinden sind unabhängig von Staat und Kirchen.

Wir betonen zudem die Freiwilligkeit des Einzelnen, an Jesus Christus zu glauben und bei uns Gemeindemitglied zu werden. Freiwillig sind auch die Spenden, mit denen wir unsere Gemeinde finanzieren. Darüber hinaus laden wir zur freiwilligen ehrenamtlichen Mitarbeit ein.

WIR SIND EVANGELISCH

Wir bezeichnen uns als evangelisch, weil wir mit anderen evangelischen Kirchen das Erbe der Reformation teilen. Die vier reformatorischen Säulen bilden das Zentrum unseres Glaubens: allein durch Gnade, allein Jesus Christus, allein die Schrift und allein durch den Glauben. Konkret wird der Glaube in der Weitergabe des Evangeliums und in der Nachfolge von Jesus Christus.

WIR SIND GEMEINDE

Gemeinde ist nach unserer Überzeugung eine Gemeinschaft von Glaubenden, die gemeinsam Gott dienen. In unseren Gottesdiensten feiern und loben wir Gott, hören auf sein Wort und erleben miteinander Gemeinschaft, um so gestärkt unseren Glauben im Alltag zu leben. Darüber hinaus treffen wir uns in kleinen Gruppen, um Beziehungen und den Glauben zu vertiefen.

Freie evangelische Gemeinden gehören zu den evangelischen Freikirchen.

Schützen & Begleiten

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Freien evangelischen Gemeinde Hartenrod/Schlierbach lebt durch vertrauensvolle Beziehungen von Menschen untereinander und der Beziehung zu Gott. Durch diese Beziehungen wollen wir jungen Menschen Selbstbewusstsein vermitteln, ihre Identität stärken und sie befähigen, eine gesunde Beziehung zu Gott, zu ihren Nächsten und zu sich selbst zu entwickeln und zu leben.

Unsere Gemeinde soll ein Ort sein, an dem Kinder, Teens und Jugendliche sich sicher fühlen und Eltern wissen, dass der Schutz ihrer Kinder hohe Priorität hat. Darum besteht für unsere Gruppenstunden und Freizeiten ein umfangreiches Schutzkonzept zum Schutz vor Missbrauch und Gewalt. Dieses Schutzkonzept regelt unter anderem, dass alle im Bereich Kinder- und Jugendarbeit tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, regelmäßig an Schulungen zum Schutz vor Missbrauch und Gewalt teilnehmen und den Verhaltenskodex einhalten.

Unser Schutzkonzept und Verhaltenskodex findest du hier:

Schutzkonzept

Verhaltenskodex

Unsere Ansprechpersonen (männlich und weiblich) für Fragen, Verdachtsfälle, persönliche Betroffenheit etc. gehören nicht der Leitungsebene an und sind wie folgt zu erreichen:

vertrauensperson@feg-hartenrod-schlierbach.de

Unsere Vision

Gemeinsam aufblühen

… so lautet unsere Vision für die nächsten beiden Jahre. Diese Vision füllen wir als Gemeindeleitung mit drei Schlagwörtern:

Wenn wir als Gemeindeleitung uns die nächsten zwei Jahre vorstellen, dann sehen wir diese voller fröhlicher Gemeinschaft. Wir sehen Gemeindemittagessen, voll besetzte Tea-Time-Frühstücke und bunte Gottesdienste, gestaltet von verschiedenen Menschen. Wir hören lautes Gelächter beim Kaffee nach dem Gottesdienst und glückliches Kinderlachen durch das Foyer hallen.

Zweitens sehen wir die Gemeinde als einen Möglichkeitsraum. Wir sehen einen Raum, in dem man wachsen, sich ausprobieren und sich entfalten kann. Ein Raum, in dem man etwas einbringen darf, was vorher vielleicht gar nicht da war. Ein Raum, wo „geht nicht“ wirklich ein „gibt’s nicht“ ist und wo jede und jeder Einzelne aufblühen kann.

Drittens sehen wir Gemeinde als einen Ort, an dem wir einander Wertschätzung entgegenbringen. Ein Ort, wo wir den Wert und die Würde der anderen achten. Ein Ort, wo „Danke“ häufiger gesagt wird als „Das hättest du besser machen können“. Ein Ort, wo man angenommen wird, wie man ist.

Gemeinde ist für uns ein Ort, wo wir gemeinsam aufblühen. Wo wir uns gemeinsam entfalten und miteinander wachsen. Wozu? Zur Herrlichkeit Gottes. Er hat uns als seine Gemeinde zusammengestellt und er ist der Nährboden, aus dem wir herauswachsen und die Sonne, der wir entgegenblühen. Er ist es, der uns verbindet und erhält. Zu seiner Ehre leben wir und zu seiner Ehre möchten gemeinsam aufblühen.

Lisa Plaum, Mai 2024

Gemeindeleitung

Im Leitungsteam erarbeiten wir gemeinsam, wie die befreiende und heilende Liebe Gottes in und durch unsere Gemeinde konkret werden kann. Wir wissen uns verantwortlich für die inhaltliche und organisatorische Gestaltung des Gemeindelebens und für die Begleitung der daran beteiligten Menschen.
Unser Team besteht aus (v.l.n.r.): Lisa Plaum (Pastorin), Sebastian Heinold, Martin Menger, Andreas Heinold, Christiane Weil, Heiko Müller.

leitung@feg-hartenrod-schlierbach.de

Unsere Geschichte

Die Wurzeln für die Bildung Freier evangelischer Gemeinden im Hessischen Hinterland und damit auch in Hartenrod und Schlierbach reichen in das 19. Jahrhundert hinein. In beiden Orten gab es damals schon „erweckte“ Kreise, die sich in Stuben versammelten, um sich mit dem Wort Gottes zu beschäftigen und miteinander zu beten.

Das Neukirchener Missionswerk beginnt

Im Jahre 1881 kommt es zu einer Begegnung, die maßgeblichen Einfluss auf die späteren Gemeindegründungen im Hinterland nehmen sollte:

Der Schlierbacher Johann Ludwig Stoll (*1826 †1915) hatte Kontakt zum Neukirchener Missionswerk und dessen Leiter Ludwig Doll (*1846 †1883). Ihn lud Stoll wegen seiner angeschlagenen Gesundheit zu einem Genesungsurlaub zu sich ein. Als Doll wieder zu Kräften gekommen war, verkündigte er für einige Wochen in den schon bestehenden „Versammlungen" in Schlierbach und Umgebung das Evangelium. Der Hunger nach evangelistischer Verkündigung war aber so groß, dass Neukirchen in 1882 den Evangelisten Gustav Klein (*1855 †1946) und in 1901 den Prediger Friedrich August Dücker (*1864 †1937) ins Hinterland entsandte. Der Wirkungsbereich der beiden erstreckte sich von Runzhausen im Landkreis Marburg / Biedenkopf bis Offenbach im Dillkreis mit 15 verschiedenen Ortschaften. Erst nach 1900 entstanden aus dieser Bewegung Freie evangelische Gemeinden. Sie waren über viele Jahrzehnte als Gebietsgemeinden mit einem gemeinsamen Prediger miteinander verbunden.

Zwei „Vereinshäuser“ werden gebaut

Es waren vor allem die Wintermonate in den Jahren 1907 und 1908, in denen viele Menschen durch die Verkündigung des Evangeliums derart angesprochen wurden, dass sie „nicht genug hören konnten und auf die Bettruhe verzichteten“. Nach dem Bericht in der Festschrift „Freie evangelische Gemeinde Hartenrod und Umgebung“ aus dem Jahr 1956 heißt es: „Die Versammlungen fanden bisher in Schlierbach im Hause J. J. Debus V (heute Schlierbacher Str. 91), in Hartenrod dagegen in verschiedenen Häusern statt. Zur Abendmahlsfeier kamen die Geschwister aus Hartenrod stets nach Schlierbach.“ Der Platz wurde knapp. In einem im „Gärtner“ (Zeitschrift Bund FeG) vom 21. Juli 1907 veröffentlichen Brief heißt es: „In Schlierbach und Hartenrod sehen wir uns vor die Frage gestellt, ein Lokal zu bauen, und flehen zum Herrn um Weisung, Leitung und Darreichung der nötigen Mittel." Im Jahr 1910 wurde dann sowohl in Hartenrod als auch in Schlierbach ein Gemeindehaus (Vereinshaus) gebaut.

Vereinshaus Hartenrod (um 1965), erbaut in 1910 und um 1972 abgerissen; die Kommune benötigte den Platz zur Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses

Vereinshaus Schlierbach (2009), in 1910 erbaut, bis 1974 Heimat der bis dahin selbständigen FeG, bis 2008 Treffpunkt der Sonntagschule Schlierbach, jetzt in Privatbesitz

Mitgliedschaft im Bund Freier evangelischer Gemeinden

Im Jahr 1910 wurde die Gemeinde Schlierbach Mitglied in der Bundesgemeinschaft Freier evangelischer Gemeinden. Dazu erschien im „Gärtner" vom 12.6.1910 folgender Bericht von der Bundeskonferenz in Solingen:

„Auch aus dem Hessenlande lagen verschiedene Anmeldungen vor. Die Versammlungen in den Ortschaften Endbach, Günderoth, Offenbach, Schlierbach und Ueberntal sind in den Bund aufgenommen worden. Es ist uns eine Freude, daß die uns so nahe verwandten Kreise sich nun auch insofern nähern, daß manche sich bereit finden lassen, mit uns zusammen zu gehen. ..."

Die selbständigen Gemeinden Hartenrod und Schlierbach vereinigen sich

Am 8.9.1974 wurde das neu errichtete Gemeindezentrum im „Neuen Weg“ eingeweiht. Die bis dahin selbständigen Gemeinden Hartenrod und Schlierbach vereinigten sich zur FeG Hartenrod/Schlierbach. Damit wurde die jahrzehntelange Zusammenarbeit beider Gemeinden, wie die gemeinsame Chor- und Jugendarbeit und die gemeinsamen Predigtgottesdienste auch auf die übrigen Arbeitsbereiche ausgedehnt. Nur die Sonntagschularbeit in Schlierbach wurde eigenständig fortgeführt.

Neue LebensRäume entstehen

In einer Festwoche im Mai 2000 wurden die durch An- und Umbau im Gemeindehaus entstandenen neuen Räume eingeweiht. Drei neue Gruppenräume für Kinder-, Jugend- und Bibelgesprächskreise, ein neues Foyer, eine neue Küche, eine barrierefreie Toilette und ein Abstellraum waren entstanden.

Die Gemeindeältesten

in der Gemeinde Schlierbach:

1905 – 1955 Theodor Seitz (*1877 † 1967)

1955 – 1974 Karl Herrmann (*1898 † 1975)

in der Gemeinde Hartenrod:

1905 – 1912 Otto Koch († 1912)

1912 – 1948 Wilhelm Seitz (*1879 † 1948)

1948 – 1955 Ludwig Junker (*1871 † 1960)

1955 – 1984 Gustav Happel (*1911 † 2002)

seit 1974 wird die Verantwortung von einem Gemeinde-Leitungskreis getragen, dessen Mitglieder jeweils für eine Periode von vier Jahren berufen werden

Die Prediger / Pastoren:

zuständig für die Gemeinden Hartenrod, Schlierbach, Oberndorf, Offenbach, Bischoffen, Günterod, Bad Endbach, Wommelshausen, Weidenhausen und Runzhausen:

1901 – 1937 Friedrich August Dücker

1925 – 1933 Hermann Schmidt

1934 – 1953 Gerhard Monning

1952 – 1961 Hans Flick

1957 – 1958 Oskar Achenbach

1958 – 1961 Samuel Stutz

1961 – 1966 Erhard Hensel

1962 – 1968 Kurt Gutberlet

1969: Teilung des Predigtbezirks; das verkleinerte Gebiet umfasst nun die Gemeinden in Hartenrod/Schlierbach, Oberndorf, Offenbach, Bischoffen und Günterod

1969 – 1979 Hans Georg

1979 – 1980 Gerhard Fuhrmann

1980: zweite Teilung des Predigtbezirks; das Gebiet umfasst nun die Gemeinden in Hartenrod/Schlierbach, Oberndorf und Wommelshausen

1980 – 1986 Ulrich Bernhardt

1986 – 1992 Diethelm Bedenbender

1993 – 1994 Hans Robert Koch

1994: dritte Teilung des Predigtbezirks, die FeG Hartenrod/Schlierbach beruft einen eigenen Pastor

1994 – 2000 Uwe Klüter

2001 – 2009 Jörg Manderbach

2010 – 2020 Burkhard Rein

seit 2020 Lisa Plaum

Quellennachweis:

Jubiläumsschrift: "100 Jahre FeG Hartenrod/Schlierbach“, 2010
Jubiläumsschrift: "100 Jahre FeG Günterod“, 2000
Jubiläumsschrift: "100 Jahre FeG´s im südlichen hessischen Hinterland", 1982
Jubiläumsschrift: "75 Jahre FeG´s Hartenrod und Umgebung", 1956